Familienunternehmen für neue Rechtsform „Gesellschaft mit gebundenem Vermögen“

Dieser offene Brief wurde am 20.06. als Unterstützung der Forderung nach der Gesellschaft mit gebundenem Vermögen an die Regierung gesendet.

„An die Bundesregierung und den Bundestag:

 

Über 950 Mittelständler haben sich auf einer Warteliste für die Rechtsform mit gebundenem Vermögen eingetragen und machen mit ihrem konkreten Bedarf klar: Die Politik sollte hier handeln. Die Mittelständler wollen die Rechtsform nutzen, um (1) unbürokratisch das umzusetzen, was große Unternehmen wie Bosch oder Zeiss mit Stiftungskonstruktionen erreichen, um (2) Nachfolgesituationen, in denen vielleicht niemand aus der Familie zur Verfügung steht, einfacher zu gestalten und (3) die langfristige Unabhängigkeit ihrer Unternehmen zu sichern.

 

Wir Familienunternehmerinnen und Familienunternehmer unterstützen dieses Anliegen des Mittelstands aus Überzeugung. Wir teilen die dem Bedarf zugrunde liegenden Werte: 

  • Wir verstehen uns auch als Treuhänderinnen und Treuhänder unserer Unternehmen, 
  • wir verstehen auch unser Vermögen gebunden an das Unternehmen und seine Aufgabe,
  • für uns steht auch der Erhalt der Arbeitsplätze und der Unabhängigkeit im Fokus. 

 

Die intergenerationale Ausrichtung des Unternehmens, die wir oft durch Tradition, Familienchartas oder Gesellschaftervereinbarungen sicherstellen können, kann nicht in allen Kontexten wie bei uns gesichert werden. Die Gesellschaft mit gebundenem Vermögen würde die Werte der Familienunternehmerschaft auch für familienexterne Nachfolgen, für Gründungen oder andere Situationen zugänglich machen. 

 

Nach aktueller Erhebung finden nur noch 35 Prozent der mittelständischen Unternehmen eine Nachfolge in der Familie. Daher ist die GmgV für den Erhalt der Sozialen Marktwirtschaft und unserer einzigartigen vielfältigen mittelständischen Unternehmenslandschaft dringend notwendig. Das gilt insbesondere auch im globalen Wettbewerb der Systeme. Die Gesellschaft mit gebundenem Vermögen stärkt in diesem Sinne die Idee des Familienunternehmertums in Deutschland – über den Kreis der leiblichen Familie hinaus.

 

Wir möchten Sie, sehr geehrte Mitglieder der Bundesregierung, ermutigen, der eindrücklichen Stimme der über 950 Unternehmerinnen und Unternehmer, die für viele weitere stehen, sowie der knapp 30 Wirtschaftsverbände, die sich für die Rechtsform einsetzen, zu folgen. Die neue Rechtsform stärkt die Werte der Familienunternehmerschaft, stärkt unabhängiges Unternehmertum und stärkt die Soziale Marktwirtschaft in Deutschland.“

Peter Daniell Porsche

Mitglied des Aufsichtsrats der Porsche Holding GmbH und Porsche Automobil Holding SE

 

Michael Otto

Aufsichtsratsvorsitzender Otto Group

 

Daniel Schily

Gesellschafter VOITH Group

 

Antje von Dewitz

Geschäftsführerin und Gesellschafter VAUDE GmbH & Co. KG

 

Thomas Bruch

Gesellschafter Globus Holding GmbH & Co. KG

 

 

Irene Reifenhäuser

Gesellschafterin REIFENHÄUSER GmbH & Co. KG

 

Adrian Fuchs

Gesellschafter Franz Haniel & Cie. GmbH

Alfred Ritter
Gesellschafter und Beiratsvorsitzender Alfred Ritter GmbH & Co. KG

Benjamin Otto
Unternehmer und Stifter
 
Verena Pausder
Gesellschafterin DELIUS GmbH & Co. KG
 
Dirk Giersiepen
Geschäftsführer und Gesellschafter GIRA GmbH & Co. KG
 
Matthias Franz Bruch
Geschäftsführender Gesellschafter Globus Holding GmbH & Co. KG
 
Kristian Dubbick
Gesellschafter KROHNE Messtechnik GmbH & Co. KG
 
Christian Miele
Gesellschafter Miele & Cie. KG